Die Stute hieß Flicka. Sie war schwarz-weiß und ziemlich groß.
Doch ihre Augen ruhten sanft und ihr Blick war weise.
Diesmal durfte ich mich im Führen üben.
Kommunizieren im Spaziergang und meinen Raum einnehmen.
Mit und durch meinen Körper.
Schon wieder begegnete mir meine Angst zu Versagen.
Angst alles falsch zu machen und mich dumm zu stellen.
Schwups latschte das Pferd in meinem Raum und zeigte mir, wo es lang zu gehen wünschte.
Ich lernte mich aufzurichten.
Groß zu werden.
Meinen Ellbogen als Erweiterung meines Raumes zu betrachten und einzusetzen.
Es funktionierte.
Dann kamen das Halten und das Starten.
Ich merkte, dass ich gar nicht wusste, was ich tat.
Ich hatte keinen Plan. Entschied mich nicht die Führung zu übernehmen und dementsprechend empfing Flicka keine eindeutigen Signale von mir.
Einatmen, aufrichten beim Losgehen und eine klare Vorstellung davon zu haben, dass ich jetzt losgehen möchte.
Bilder senden.
Pferde empfangen Bilder und Energien.
Ausatmen und einsacken, wenn ich halten möchte.
Ich konzentrierte mich.
Wirklich.
Und dann geschah etwas in mir, von dem ich bisher nur lesen durfte.
Ich spürte eine lichte Energie in mir. Ich sah einen orangenen Schein in meiner Brust aufleuchten.
Er strahlte aus, wenn ich bereit war zum Losgehen und wurde kleiner, sobald ich mich entschied anzuhalten.
Was für ein betörendes Gefühl.
Ich betätigte einen feinen Druckknopf und verstand, besser noch ich fühlte, wie uns ein feines Band verband.
Glück.
So muss sich glücklich sein anfühlen.
Gänsehaut und Rührung erfassten mich. Ich strahlte.
Mein inneres Erleben ist also essentieller zu erforschen als mein äußeres Tun.
Ich bleibe dran.