Die Frage, ob ich reich bin, beantworte ich stets mit einem lächelnden „Ja“.

Sehr reich sogar.

Reich an den vielen Erfahrungen, Höhen und Tiefen meines Lebens.

Ich bin so reich, dass ich voll bin.
Manchmal schwappe ich über.

Gebe etwas davon ab und fülle wieder auf.

Doch lange habe ich mich nicht dazugehörig gefühlt.
Da war eine Leere in mir, die oft die Fülle verdeckte.
Sie einlullte in den Schlaf.

Geboren im Wohlstand.
Ein Wohlstand, der nicht mir gebührte.
Ich hatte dafür nichts geleistet.
Schwups war er da.
Er kam zusammen mit dem Tod.

Jahrelang war ich wütend.
Sehr sehr wütend.

Das war ein Pakt mit dem Teufel.
Denn ich hatte kein Recht, die zu sein, die ich sein sollte.
Die, die ich sein wollte, gab es noch nicht.

Leere.
Einsamkeit.

Abenteuer.
Grenzgänge.
Verbote.

Absurde Beziehungen.

Kinder.

So viele Leben.
Geparkt in einem Körper.

Irgendwann begriff ich, dass auch ich einen eigenen Wert habe.
Einen Wert, der aus mir heraus geboren wird.
Einen Wert, der mich wertschätzt.

Es spielt keine Rolle, ob ich wohlhabend oder arm bin.

Geld verschafft Unabhängigkeit.
Doch Würde und Freiheit findest du nur in dir.