Ich sah ihn schon auf dem Paddock. Groß, schwarz, aufmerksam.
Genau der Typ Pferd mit dem ich NICHT arbeiten wollte.
Zu munter, zu unberechenbar, zu groß.
Wir gingen in den Stall und in die Herde, die aus weiteren sechs Pferden bestand. Vorher atmete ich noch mit geschlossenen Augen tief ein und aus und gab Aufmerksamkeit in meinen Stand.
Wieviel Gewicht spürte ich auf meinen Füßen?
„50 Prozent.“, war meine Antwort.
Wir gingen zu den Pferden und ich nahm zurückhaltend Kontakt zu zwei kleineren Weißen auf.
Das waren auch die Beiden, die uns „freiwillig“ auf den Reitplatz begleiteten.
Der Schwarze folgte uns ebenso.
Ich ignorierte ihn so gut es ging.
Doch er mich nicht.
Die erste Übung bestand darin , dass ich mir mit Hilfe eines Sticks, einen Kreis um mich herum zeichnete.
Dies war der Raum, der mich im Außen begrenzte bzw. meinen physischen Körper erweiterte.
Hier sollte niemand ungefragt Zutritt bekommen.
Das interessierte den Schwarzen nicht wirklich.
Er testete mich und mein Raumgefühl schamlos.
Die Versuche ihn wegzuschicken scheiterten.
Ich sollte aktiv auf die Pferde zugehen und probieren ihren Platz einzunehmen, indem ich sie wegschickte und mich dann auf den Platz ihrer Hinterhand stellen sollte.
Selbst mit Hilfe des Sticks gelang es mir nicht, die Energie zu erzeugen, die es brauchen würde, um meine Absicht ernsthaft erscheinen zu lassen.
Der Stick darf dabei das Pferd NICHT berühren. Er ist nur dazu da, um Energie zu erzeugen und als Verlängerung meines Körpers zu dienen.
Was machte das NICHT-Funktionieren mit mir?
Ich fühlte mich unsicher und hilflos und eine leise Frustration machte sich bemerkbar.
War ich unfähig zu bestimmen und klar zu äußern, was ich will?
Ließ ich über mich bestimmen und meine Grenzen überschreiten?
Ich spürte mit geschlossenen Augen in mich hinein, wo ich diese Emotion in mir bemerkte.
Ein Frosch im Hals bildete sich und ich bekam nach weiterem hineinspüren eine Vorstellung von seiner Form und Farbe.
Nun durfte ich mich entscheiden, ob ich dieses Gebilde, diese Emotion in etwas umwandeln wollte, was sich gut für mich anfühlt.
Zum Beispiel in eine Qualität, die mir an Pferden besonders gut gefiel.
Ich wählte die Freiheit und Leichtigkeit.
Dann atmete ich eine Weile alles in die Erde aus, was ich nicht mehr benötigte und ein, was ich Neues in mir fühlen wollte.
Mein Hals wurde wieder weit und ich atmete leichter.
Gleichzeitig verwurzelte ich mich immer stärker mit der Erde.
Pferde sind von Natur aus stark erdverbunden und das macht sie so attraktiv als Coaching- Partner für uns, da sie sich nicht verstellen.
Sie sind im Augenblick so wie sie sind und nicht die Erinnerung, die sie einmal waren oder wir hineininterpretieren.
Als ich die Augen wieder öffnete spiegelte mir mein Coach, was die Pferde für mich getan hatten.
In dem Moment der Transformation meines „Frosches im Hals“ begann der Schwarze mit ihrem Stick zu spielen. Er ließ mich keine Sekunde aus den Augen. Die weiße Stute kam ebenfalls näher und unterstütze mein Loslassen , indem sie mit gähnte.
Danach übte ich noch ein paar Mal das Verschieben der Pferde..
Und siehe da es klappte auf Anhieb.
Und wenn es nicht klappte, dann wusste ich nun, dass ich zu unklar war in meiner Absicht oder zu dicht dran.
Ich lernte folgendes:
Durch zu schnelles nähern und überspringen des Raum- Spürens setze ich mich selbst Schach-Matt.
Ich bin dann handlungsunfähig und unklar.

Ich muss wissen, was ich will und wollen, was ich beabsichtige. Das erhöht die Energie. Unterstützend kann ich meine Beine/Schritte und den Stick einsetzen. Jedoch mit Abstand und klarer Absicht.

Das Pferd vor dem ich am meisten Respekt hatte, spiegelte das, was ich klären konnte. Ich überspielte Situationen, um meine Unsicherheit zu verbergen.

Sich immer wieder neu mit der Erde verbinden, stärkt den eigenen Raum und die eigene Position.

Ich verstand, dass ich Angst hatte Kind zu sein und spielerisch an Neues rangehen durfte. Es gibt nicht nur eine Möglichkeit einen Aufgabe zu lösen. Ich darf mir Selbst mehr Raum geben und Geduld dabei habe, herauszufinden, was noch möglich ist.

Der Schwarze ist rangniedrig und braucht Führung, um sich sicher zu fühlen. Denn Pferde sind Fluchttiere. Sobald ich meinen Raum einnahm und ihn immer wieder wegschickte, begann er sich voll auf mich einzulassen und folgte mir ohne Strick.
Ich habe durch ihn verstehen und erleben dürfen wie sich Verbindung auf Augenhöhe anfühlt.

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